Verdeckte Gewinnausschüttung - was ist das?  

Verdeckte Gewinnausschüttungen wirken steuermindernd, doch bei Entdeckung drohen empfindliche steuerliche und strafrechtliche Folgen.

Verdeckte Gewinnausschüttungen sind geldwerte Leistungen eines Unternehmens an ihre Eigentümer/Aktionäre oder an na- hestehende Dritte, die in einem offensichtlichen Missverhältnis zur Gegenleistung steht. Im Gegensatz zur „offenen“ Gewinn- ausschüttung, also zur Dividende, wird sie nicht zulasten des Gewinns oder der Reserven verbucht, sondern „verdeckt“ als vertragliche Leistung.

Eine verdeckte Gewinnausschüttung hat drei Merkmale:
1. Sie ist eine Leistung des Unternehmens an die Aktionäre oder an Nahestehende.
2. Es wird keine oder keine angemessene Gegenleistung er- bracht.
3. Die Leistung würde einer unabhängigen Drittperson nicht erbracht.

Eine verdeckte Gewinnausschüttung belastet die Erfolgsrech- nung und das Unternehmen weist einen zu tiefen Gewinn aus, was steuersparend wirkt.

Falls eine verdeckte Gewinnausschüttung entdeckt wird, hat sie drei Steuerfolgen:

  1. Gewinnsteuer entsteht beim Unternehmen aufgrund des reduzierten Gewinns wird aufgerechnet

  2. Verrechnungssteuer entsteht beim Unternehmen wegen der reduzierten Gewinnausschüttung

  3. Einkommenssteuer wird fällig beim Aktionär aufgrund des zugeflossenen Gewinns: das Steueramt wird die verdeckte Gewinnausschüttung wie eine Dividende behandeln.

Verdeckte Gewinnausschüttungen können unter Umständen auch steuerstrafrechtliche Folgen haben.



 
31.07.2025