6. Kaminfeuergespräch

Ist die globalisierte Just-in-time-Produktion ein Auslaufmodell?

(Foto: Svenja Iten)

Diese Frage wurde am 6. Kaminfeuergespräch von Adrian Steiner mit jein beantwortet und fand in der anschliessenden Diskussionsrunde mit Ludwig Durrer einen weiteren Fürspecher des Technologie-Standortes Schweiz, der seine Stärken nur Dank der Globalisierung ausspielen kann.

Nach rund zweieinhalbjähriger Pause lud die Audit Zug AG am 27. Juni wieder zum Kaminfeuergespräch ein. Der Anlass, welcher normalerweise im Januar stattfindet, wurde pandemiebedingt in den Sommermonat Juni verlegt. 

Adrian Steiner, CEO der Thermoplan AG, referierte über den Werkplatz Schweiz. Nach einem kurzen Porträt der Firma Thermoplan, rollte er die Geschichte von der Industrialisierung und De-Industrialisierung in der Schweiz auf. Während über eine lange Zeit die Arbeitsplätze in der Industrie zunahmen, gingen diese seit 1980 kontinuierlich wieder zurück. In der selben Zeit konnte das Bruttoinlandprodukt jedoch permanent gesteigert werden. Viele Tätigkeiten im Industriesektor wurden ins Ausland ausgelagert. Für eine Rückkehr der vollständigen Fertigung ins Inland müsste ein hoher Preis bezahlt werden, welcher schlussendlich die Allgemeinheit zu tragen hat. Von einer Re-Industrialisierung der Schweiz im grossen Stil geht Adrian Steiner daher nicht aus.

Im anschliessenden Podiumsgespräch stiess mit Ludwig Durrer, Geschäftsführer der Durrer Spezialmaschinen AG, ein weiterer Vertreter des Schweizer Maschinenbaus dazu. Er führte über die Herausforderungen im Industriesektor aus und erklärte, dass es falsch ist vom Werkplatz Schweiz zu sprechen. Die Welt ist derart globalisiert, dass der Werkplatz Europa die treffendere Definition für Schweizer Industrieunternehmen ist.

Über die politischen Herausforderungen, welche es für eine erfolgreiche Zukunft des Technologie-Standortes Schweiz zu meistern gilt, wurde angeregt diskutiert. Einerseits mit Voten aus dem Publikum anlässlich des Podiumsgesprächs, andererseits während dem anschliessenden Apéro, bei welchem Gäste, Referenten und Organisatoren den Abend, musikalisch umrahmt von einheimischen Alphornbläsern, ausklingen liessen.

Urs Henggeler, Partner AUDIT Zug AG



01.07.2022